Urlaub – oder: Nebel als spirituelle Erfahrung ;-)

Seit Stunden klettern wir den Hang hinauf, arbeiten uns an das Gipfelkreuz heran – und sehen …  nichts.

Nebel. Kein Berg weit und breit.Tiroler Alpen?
Keine Ahnung, wie die aussehen.
Seit wir hier sind, ziehen dicke Wolkenschwaden durch die Täler
oder Nebel  wabbert  über die Hänge.
Ich ärger mich. Bin genervt. Hab keine Lust mehr aufs Klettern.
Hatte mich auf die Ausblicke, das grossartige, erhebende Panorama gefreut.
Und jetzt diese graue Suppe. Sehe keine drei Meter weit.


Was sehe ich statt dessen?

Wunderschöne kleine Blumen. Die zarten Glockenblumen. Wolliges Gras. Flechtenbehangene Äste. Der kleine Bach rauscht ins Tal.

Wattige Stille. Ich setzte meine Schritte.
In Schlamm. Auf Schotter. Felsbrocken. In Gras und Kuhfladen, Schneefelder. Sicher. Federnd. Nach einer Weile schleppend. Mal rutsche ich. Stehe. Kibbel. Wieder ein Schritt voran.

Mein Ärger, meine Enttäuschung verlieren sich langsam.

Ich denke an Zen. “Beginner’s mind”:
Wenn ich gehe, gehe ich. Wenn ich sitze, sitze ich.

Es gibt da für mich eine Verbindung zu Jesus:
“Das Reich Gottes ist mitten unter euch.” (Lukas 17, 21)
Wenn ihr sitzt, wenn ihr geht – in dem, was ihr jeweils in dem Moment tut, ist Gottes Reich mitten unter euch. Nicht dermaleinst, nicht jenseits…..sondern jetzt, mitten unter euch. Mit eurer Aufmerksamkeit für das, was möglich ist.

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